[Boys Love] Von Shonen Ai zu Yaoi

Als ich das erste Mal mit den Boys Love Manga in Berührung kam war die Auswahl sowie die Themen nicht wirklich umfassend aufgeführt und somit auch mein Wissen nicht grade umfangreich.
Im Laufe der Jahre wollte ich mehr lesen als nur anfängliche Liebesgeschichten von Schuljungen die sich auf eine naive grade zu niedliche Art aufeinander einlassen. Ich wollte mehr als nur Romantik lesen. Auch ich bin älter geworden und habe meine Erfahrungen gesammelt.
Also machte ich mich auf in die unergründlichen Weiten der Yaoi Manga um dort endlich fündig zu werden. Endlich bekamen die Geschichten mehr Tiefe im Bereich der Erotik und man hatte nicht das Gefühl immer wieder das Gleiche zu lesen, worüber ich wirklich sehr froh war.
Natürlich gab es auch bei den Yaoi Geschichten noch Schuljungen doch diese waren erfahrener und nicht mehr ganz so kitschig naiv.
Meine Sammlung nahm mit den Jahren zu. Mir fiel immer mehr auf, dass auch die Mangaka mutiger wurden, in Bezug auf die Themen ihrer Geschichten, wie z.B. dass Fesselspiele - oder wie in seltenen Fällen "Rape" also Vergewaltigung (nicht als gut geheißener Teil der Geschichte) - aufgegriffen werden.
Immer häufiger gehören auch Fetische oder SM zu den Geschichten, was vor Jahren bestimmt nicht möglich gewesen wäre ohne schräg angesehen oder verurteilt zu werden.

Doch was mich aber persönlich immer etwas stört ist, wenn bereits mit FSK 18 gekennzeichnete Werke dennoch zensiert werden. Das ergibt bei der Art dieser Erzählungen einfach keinen Sinn. Wieso Sex verkaufen, wenn man es nicht zeigt?!

Die Kennzeichnungen sind auch keine gute Richtlinie. Mein Tipp: Verlasst euch bloß nicht auf FSK 16 oder 18 oder sonstigem. Manchmal kriegt der Leser bei Manga ab 14 oder 15 mehr zu sehen, als in den FSK 18 Geschichten. Das System funktioniert nicht, wenn nicht nach einem einheitlichen System geprüft wird.
Ich habe ja bereits Manga vorgestellt und war nun am Überlegen ein Ampelsystem einzuführen, um sie so einzustufen, damit jeder für sich das Richtige finden kann. (Dennoch sollte dann beachtet werden, dass dies alles auf meiner persönlichen Meinung hin eingestuft wird und demnach keine offizielle Bewertung ist.)

~ eure Scarlett
Begriffserklärungen*
Shōnen Ai(dt. „Jungenliebe“) ist eine in westlichen Ländern verbreitete, japanische Bezeichnung für Animes und Mangas, in denen es um Liebesbeziehungen zwischen jungen Männern geht. In Japan wurde der Begriff durch die Bezeichnung Boys’ Love abgelöst, die auch außerhalb von Japan synonym für Shōnen Ai oder das verwandte Genre Yaoi endet wird. Das erste Werk des Genres war Moto Hagios Manga Tōma no Shinzō, der 1973 in Japan erschien. Das erste allein dem Genre gewidmete Magazin war June, dessen Name auch zum Synonym für das Genre in Japan wurde. Seit 2000 sind auch mehrere Titel des Genres auf Deutsch erschienen.

Bei Shōnen Ai stehen Emotionen und Entwicklung der Beziehung im Vordergrund, explizite erotische Darstellungen kommen nicht vor. Dabei entsprechen die Protagonisten üblicherweise dem Ideal des Bishōnen. Werke mit homoerotischen Geschichten männlicher Protagonisten mit expliziteren bis pornografischen sexuellen Inhalten und Fokus auf dem Sex werden dem Genre Yaoi zugeordnet. In Japan wurde Shōnen Ai durch den pseudoenglischen Begriff Boys’ Love, kurz BL, abgelöst, um Assoziationen mit Päderastie und Pädophilie zu vermeiden. Dieser Begriff, wie auch die vom Titel eines Magazins abgeleitete Bezeichnung June, beziehen sich auf jegliche Geschichten über homosexuelle Männer, egal wie explizit die erotischen Darstellungen sind oder was Fokus der Handlung ist.

Jedoch ist die Definition und Abgrenzung des Genres auch außerhalb Japans nicht eindeutig klar. Es kann auch für jegliche homoerotische Animes und Mangas mit männlichen Protagonisten stehen und damit Yaoi mit einschließen, oder nur die frühen Werke der 1970er und 1980er bezeichnen, die an exotischen, oft historischen, europäischen Schauplätzen spielen.

Yaoi ist ein Genre von Mangas, Animes und Fanfictions, das homosexuelle Beziehungen zwischen männlichen Protagonisten mit expliziten erotischen Darstellungen zum Thema hat. Das Genre grenzt sich entsprechend vom Shōnen Ai ab, wo der Fokus statt auf Erotik auf der Entwicklung der romantischen Beziehung liegt, und wird überwiegend von Frauen geschrieben und gelesen. Das Pendant zum Yaoi mit weiblichen Protagonisten ist Yuri. Eine Alternativschreibweise von Yaoi ist „801“, was ein gleichlautendes Zahlenwortspiel (Goroawase) darstellt.

Im Zuge der wachsenden Beliebtheit von Mangas außerhalb Asiens findet das Genre seit 2000 auch viele westliche Anhänger und Nachahmer. Die Verwendung des Begriffs und dessen Abgrenzung fällt jedoch sehr unterschiedlich aus, neben Shōnen Ai gibt es die Bezeichnungen June – nach dem gleichnamigen Magazin – und Boys’ Love, die häufig beide vorgenannten zusammenfassen. Zu unterscheiden ist Yaoi außerdem vom an eine männliche Zielgruppe gerichteten Gay Manga oder Bara, die auch eher maskuline Protagonisten bis hin zum Bear-Typus darstellen.

Der Begriff Yaoi ist ein Akronym für den japanischen Ausdruck „yamanashi ochinashi iminashi“, was auf Deutsch so viel heißt wie „ohne [erzählerischen] Höhepunkt, ohne Pointe, ohne Sinn“. Viele Yaoi-Autoren hegen nicht den Anspruch, einen tragenden Plot aufzubauen oder die Entwicklung der Charaktere aufzuzeigen. Im Vordergrund steht genretypisch die Darstellung von homoerotischen Liebesbeziehungen sowie expliziter sexueller Handlungen. Aufgrund der ursprünglichen Wortherkunft kann der Begriff in Japan aber auch grundsätzlich für Geschichten stehen, die keine eigene Idee haben, sondern vom Kopieren bekannter Figuren und der Nachahmung anderer Werke leben. Diese Bedeutung ist nicht Genre gebunden.

Yaoi-Manga werden überwiegend von jüngeren Frauen gezeichnet und gelesen, die sich teilweise selbstironisch als Fujoshi (dt. „verdorbene Mädchen“) – ein Wortspiel mit dem homophonen Fujoshi (dt. „Frau“) – bezeichnen. Romane des Genres finden auch bei einem älteren Publikum Zuspruch. Für diese „gereiften“ Fujoshi hat sich die Bezeichnung Kifujin (wörtlich: „edler, verdorbener Mensch“) – ein Wortspiel mit dem homophonen Kifujin (dt. „edle Dame“) – eingebürgert.

Bei den Protagonisten der Yaoi-Geschichten handelt es sich meistens um den Lesern bereits bekannte männliche Figuren aus Film, Fernsehen oder der Literatur, deren Beziehung zueinander durch die Yaoi-Autoren als homoerotisch interpretiert wird. Der fehlende Kontext der Geschichte ist dabei durch die Originalwerke gegeben und wird meist nur in Andeutungen aufgegriffen.

Der in Japan geläufigen Definition nach zählen ausschließlich Sekundärwerke wie Dōjinshi oder Fanfiction zu dem Genre Yaoi. Veröffentlichungen kommerzieller Verlage laufen unter dem pseudoenglischen Pendant Boys’ Love (bōizu rabu), oft abgekürzt als BL (japanisch ausgesprochen bi eru). Im allgemeinen Sprachgebrauch lassen sich jedoch sowohl BL als auch Yaoi als Oberbegriff für das gesamte Genre (Sekundär- und kommerzielle Werke) finden, wobei ältere Sprecher zu Yaoi tendieren

Stellenweise fungiert Yaoi in westlichen Ländern als Oberbegriff für jegliche Anime und Manga, sowie Fanfiction und Fan-Art, die sich mit romantischer, homosexueller Liebe auseinandersetzen. Viele Autoren ziehen eine Grenze zwischen Yaoi-Geschichten, die vordergründig explizite Erotik zum Thema haben und Shōnen Ai, in dem Erotik eine untergeordnete Rolle spielt und eher die geistige Komponente der Beziehung betont wird. Beide Begriffe werden jedoch bis heute nicht einheitlich verwendet.

(*Quelle Wikipedia)

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